Gabionen wofür?
Anwendungsmöglichkeiten der Gabione
Während in mediterranen Ländern seit jeher Mauern zur Grundstücksbegrenzung verwendet wurden, halten diese hierzulande immer mehr Einzug, um den lieb gewonnenen Gartenzaun abzulösen. Gabionen sind durch ihre Vielseitigkeit und flexible Handhabung auf dem Vormarsch in diesem Bereich. Gefällt die Mauer an dieser Stelle nicht mehr, werden die Körbe aus verzinktem Draht vom Füllmaterial befreit und umgesetzt. Auch für die permanente Grundstücksbegrenzung bestehen unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten in Höhe und Form sowie der Verzierung. Wem die Steine zu eintönig sind, kann Kletterpflanzen an den Drahtgeflechten ranken lassen oder robuste Pflanzen dazwischen setzen. Durch die Verbindung der einzelnen Körbe sind die Mauern stabil und das verarbeitet Material sorgt für die Haltbarkeit über Jahrzehnte.
Die Gabione kann sich der Gartenfreund jedoch nicht nur als Zaunersatz zunutze machen, sondern z. B. auch als Kräuterspirale. Hierzu werden die Stahlgitter für den Hausgarten mit Hilfe von Steckverbindungen in Schneckenform 3-dimensional angeordnet, um so unterschiedliche Klimazonen (von feucht bis normal) entstehen zu lassen. Die ideale Körnung der Steinbefüllung liegt je nach Maschenweite zwischen 20 und 60 mm. Je nach Wunsch kann die Gabione auch durch grobkörnigen Rindenmulch oder Pinienrinde befüllt werden. Durch Trennfolie wird sowohl das Austrocknen wie auch das Schwemmen der Erde zwischen die Steine verhindert.
Neben der Kräuterspirale zeigen sich Gabionen als Hochbeet für unterschiedliches Saatgut als besonders geeignet. Die bequeme Arbeitshöhe geht einher mit variabler Größe des Hochbeets, da sich die Drahtkörbe beliebig aneinanderreihen lassen und zeitsparendem Aufbau, welcher mit ein paar Handgriffen erledigt ist. Die Mischung des Füllmaterials sollte neben Baum- und Strauchabschnitt, Laub, Grünabfällen sowie Kompost- und Gartenerde bestehen, wodurch mithilfe der wärmespeichernden Steine das frühe Keimen der Sämlinge unterstützt wird.
Mit etwas kreativem Geschick lassen sich die langlebigen Drahtkörbe ebenso als permanenten Grillplatz nutzen. Hierzu lassen sich beispielsweise zwei Gabionen der Größe 100×50x50 mittels verzinktem Draht und einem Bolzenschneider umfunktionieren. Eine Feuerschale wie auch der Einbaugrill werden ebenso wie die Teile der Gabione mit verzinktem Draht und Spannankern befestigt. Die Füllmasse aus Steinen sorgt für ein natürliches Ambiente, Stabilität und zusätzliche Sicherheit, während die Gitterstäbe als Aufbewahrungsort der Grillwerkzeuge fungieren können und immer genug Platz für Grillutensilien bereitsteht.
Wer es besonders naturnah mag, kann sich aus Gabionen auch die Gartenmöbel gestalten, die in die Umgebung einwachsen. Individuell aneinandergereiht und mit entsprechenden Auflagen (z. B. Eichenbohlen) versehen, lassen sich aus den Steinkörben langlebige und stabile Sitzmöbel oder ein Gartentisch zaubern. Auch hier überzeugt wieder die Flexibilität, da je nach Bedarf erweitert oder eingespart werden kann. Zwischen den Steinen können die Samen von beispielsweise Mauerrauten, Streifenfarn oder Zimbelkraut keimen, während das Drahtgeflecht durch unterschiedliche Schling- oder Kletterpflanzen verschönert wird und somit auch tierische Gartenbewohner Freude an den neuen Gartenelementen haben werden. Durch das Gewicht der Steine sind die Gartenmöbel nicht zwingend Terrassen tauglich und sollten vorzugsweise direkt in den Garten integriert werden.